Projekte Aktionsfonds Stadt Alsfeld in 2019:

Kunst- und Inklusionsprojekt –Projektträger AWO

Unter dem Motto „Kunst VerBindet“ wollen der Projektträger und die Kooperationspartner im Rahmen eines kunstpädagogischen Inklusions-projektes Begegnungsräume schaffen und durch künstlerisches Wirken dazu beitragen, Barrieren im Umgang miteinander zu überwinden. Exkludierte Gruppen wie geflüchtete junge Menschen, von Gewalt betroffene Mädchen sowie Menschen mit Behinderung sollen mit weiteren interessierten Jugendlichen und Erwachsenen gemeinsam künstlerisch tätig werden. Der Arbeitstitel „Hinter dem Vorhang“ beinhaltet zwei- und dreidimensionale Gestaltungsmöglichkeiten in Form eines Bühnenbildes (max. 2 Schuhkarton groß), welches durch persönliche Eindrücke der einzelnen Teilnehmenden erlebt wird.

Zudem sollen Gemälde in unterschiedlichen Formaten entstehen, über die sich die Teilnehmenden durch den Einsatz von verschiedenen Materialien ausdrücken können. Der Entstehungsprozess der Kunstwerke und die Begegnung innerhalb der Projekt-Gruppe sollen mit einem kleinen Film bzw. einer Fotostrecke dokumentiert werden. Die entstandenen Arbeiten werden in einer Wanderausstellung an drei Orten präsentiert. Durch die Ausstellung soll Öffentlichkeit erzeugt werden und die Diskussion über das Thema Inklusion angeregt und über den bisherigen Inklusionsgedanken hinaus erweitert werden. Ausstellung in der VHS in Alsfeld: 19.08. – 20.09.2019.

„Botschafter für Buntheit /Verbundenheit“ – Projektträger Geschwister-Scholl-Schule

Es handelt sich um ein Trommelprojekt, bei dem im Jahr je 2 Trommelworkshops im Frühjahr und Herbst für je 2 Altersgruppen (Kl. 2-4 und ab Kl. 5) stattfinden. Die Workshops finden jeweils an 2 Tagen eines Wochenendes statt. Die Schüler aus allen Schulformen, von der Förderschule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung bis hin zur Grund-, Haupt-, und Realschule und zum Gymnasium, lernen und üben gemeinsam auf verschiedenen afrikanischen Trommeln  (Djembé, Bougarabou, Basstrommelset) mehrstimmige afrikanischen Rhythmen. Die Gruppen präsentieren ihr Gelerntes dann der Alsfelder Öffentlichkeit zu je einem besonderen Event, z.B. dem Internationalen Freundschaftsfest Ende August. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass ca. 1/3 der Teilnehmer Schüler mit Migrationshintergrund sind und sich Sprachbarrieren sowie evtl. bestehende Ressentiments oder sogar rassistische Strömungen durch das gemeinsame Üben und Musizieren, aber auch die gemeinsamen Auftritte in der Alsfelder Öffentlichkeit, auflösen lassen. Atmosphärisch soll der Kontakt untereinander zu stärkerer Wertschätzung anderer Personen – auch aus anderen  Kulturkreisen uns fremder Nationen beitragen. Bei den Auftritten soll größeres Selbstbewusstsein der EinzelteilnehmerInnen aber auch der gesamten Gruppe ermöglicht werden. Die Begeisterung der TeilnehmerInnen und das zwanglose Miteinander und Respektieren des Anderen sollte auf die Zuschauer ausstrahlen und auf diese überspringen. Die TeilnehmerInnen sind damit Botschafter der Projektidee „Botschafter für Buntheit/Verbundenheit.

Religionen in Begegnung an der Max-Eyth-Schule - Projektträger kath. Jugendzentrale.

Die Schülerinnen und Schüler sowie  Lehrerinnen und Lehrer erhalten an einem

Projekttag in der Max-Eyth-Schule in Alsfeld die Möglichkeit zur gemeinsamen Begegnung mit authentischen Vertreterinnen und Vertretern regionaler Religionsgemeinschaften.

Sie sehen, hören und erleben, wie unterschiedliche Menschen in der Region ihren jeweiligen Glauben heute leben. Sie entdecken Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Religionen. Sie erkennen u.a., zu welchen Spannungen und Problemen das Leben als Minderheit führen kann, sehen aber auch, wie Minderheiten die Gesellschaft bereichern können. Die Begegnung zwischen den Religionsvertreterinnen- und vertretern und den Schülerinnen und Schülern geschieht in drei verschiedenen Themenbereichen /Klassenräumen, in denen jeweils ein Mitglied jeder Religionsgemeinschaft vertreten ist: Liebe/Partnerschaft, Tod und Sterben, Zusammenleben in der Gesellschaft. Im Gespräch mit ReligionsvertreterInnen sollen die Schülerinnen und Schüler aus ihrem persönlichen Interesse heraus Fragen stellen und sich dabei selbst verorten. Die VertreterInnen der verschiedenen Religionsgemeinschaften treten in einen offenen Dialog über wesentliche Fragen ihres religiösen Lebens. In einem Nachtreffen wird der Projekttag mit den Religionsvertretern und Lehrkräften reflektiert und ausgewertet.    

Café Global - Projektträger Ev. Dekanat Vogelsberg

Das Café Global wurde 2017 gegründet und erfolgreich durchgeführt. Mit dem vorliegenden Antrag wird eine Weiterentwicklung des Angebotes angestrebt. So sollen jetzt junge Frauen/Familien mit Kindern angesprochen werden. Andererseits soll der Name beibehalten werden, da dieser in Alsfeld eingeführt ist. Dabei wird im Café Global eine doppelte Strategie zur Eigenermächtigung und Teilhabe umgesetzt. Diese ist angepasst an die beiden Hauptzielgruppen: einerseits Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund andererseits deren Eltern bzw. Mütter. Ziel für beide Gruppen ist die Stärkung der gleichberechtigten Teilhabe an dieser demokratischen Gesellschaft. Deshalb wird hier versucht, die gewährten Teilhaberecht und –möglichkeiten auch individuell nutz- und umsetzbar zu machen.

 

Für die Mütter/Eltern geht es darum, durch die Angebote im Café Global ihre beruflich verwertbaren Kenntnisse und Fähigkeiten zu erkennen, erproben und auszuweiten. Für die Kinder und Jugendlichen – und hier besonders um die Mädchen - geht es darum, so nicht nur für sich selbst sondern schon am Vorbild der Eltern zu erkennen, dass berufliche Kompetenzen für eine selbstbestimmte Lebensweise wichtig und relevant sind. So soll die Annahme des Schulauftrages – neben der Grundbildung auch berufliche Perspektiven darzulegen – erleichtert und damit insgesamt der Schulerfolg verbessert werden. Und dies genau vergrößert die Möglichkeiten zur Teilhabe. 

Spielgruppe ‚Weltenkinder‘ – Treffen von Frauen mit Migrationshintergrund mit kleinen Kindern

Das Leben in Deutschland von Migrantinnen ist häufig überaus beschwerlich und sie sind noch nicht in unsere Gesellschaft integriert. Die Hauptprobleme der Migranten sind sprachliche und kulturelle Missverständnisse, die zu einer Ausgrenzung führen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass psychische Erkrankungen von Migranten zunehmen. Die Stressoren sind fehlendes Wissen über das Leben in Deutschland, Zerstörung von traditionellen Beziehungen in der Familie und Verluste von sozialen Beziehungen. Diese Probleme betreffen insbesondere Frauen, die kleine Kinder und Babys haben. Migrantenfrauen aus Afrika und Afghanistan sind oft Analphabeten, da sie in ihrer Heimat nicht in die Schule gehen durften oder keine Möglichkeit hatten. Sie können in Deutschland auch keinen Deutschkurs besuchen, weil sie noch kleine Kinder und Babys haben. Daher sind Unterstützungsangebote für Alphabetisierung durch Ehrenamtliche und Vorsorgeangebote mit traditioneller chinesischer Meditation und Yoga vorgesehen.

Musikschule Alsfeld - interkulturelles Bandprojekt in Zusammenarbeit mit der Trommelgruppe der Geschwister-Scholl-Schule.

Einerseits stark am Rhythmus orientiert soll die Bandarbeit mit jungen Menschen verschiedener Nationalitäten (bzw.  musikalischer und ethnischer Herkunft) in der neuen Formation „wer wenn nicht wir“ erfolgen, deren Bandname gleichermaßen rhythmisch ausgerichtet ist. Ältere Jugendliche ab ca. 15 J. und junge Erwachsene sind die Ziel- bzw. Teilnehmergruppe. Einige der zu erwartenden Schüler*innen kennen sich schon aus der Vorgänger-Formation, somit ist eine Basis im gemeinsamen Musizieren und interkulturellen Agieren bereits gegeben. Zum anderen soll musikalisch (und zugleich mit soziokultureller Dimension) den Wurzeln afro-amerikanischer Musik nachgespürt werden, z. B. im Aufnehmen, Umsetzen und weiterführenden Aneignen eritreischer und anderer außereuropäischer Traditionen, besonders auch durch den Einsatz außereuropäischer Saiten- und Schlaginstrumente. Ziel ist, einen Prozess des voneinander Lernens innerhalb der Band wie nach außen anzustoßen und zu etablieren.

Jugenddialogkonferenzen mit dem Thema Gerechtigkeit

Im gesamten Vogelsbergkreis finden an 5 Standorten (Grebenhain, Lauterbach, Homberg, Mücke, Schlitz) Jugenddialogkonferenzen zum Thema „Gerechtigkeit“ statt. Eine 6. Konferenz soll in Alsfeld stattfinden. Die Veranstaltung wird mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren durchgeführt. In der Werbung zur Teilnahme an den Veranstaltungen wird ein besonderes Augenmerk auf Kinder und Jugendliche gelegt, die in den üblichen Beteiligungsstrukturen sonst eher nicht zu Wort kommen und diejenigen, die unter benachteiligten Lebensbedingungen aufwachsen.

Im Rahmen dieser Veranstaltungen soll den Teilnehmenden Gelegenheit für die Entwicklung von Selbstsicherheit, Selbstvertrauen, Zukunftsoptimismus und Gestaltungswille bereitgestellt werden. Gleichzeitig werden Räume angeboten, in denen sich die Jugendlichen frei von äußerem Druck entscheiden und Erfolg, Teilhabe und Akzeptanz erfahren können. Über Empowermentansätze wird zum eigenständigen Handeln ermutig. Ansätze der Partizipation und der Selbstbestimmung werden unterstützt mit dem Ziel, die Teilnehmenden zur selbstverantwortlichen Gestaltung ihrer Lebensbedingungen zu befähigen. Langfristiges Ziel des Projektes ist es, in der Region dauerhaft Verfahren zur Kinder- und Jugendbeteiligung zu etablieren. Gleichzeitig sollen Impulse für die Bildung von Netzwerken gegeben werden.    

Podiumsdiskussion – Friedensprojekt das geeinte Europa- Projektantrag Europa Union

Junge Menschen kennen diese Situation nicht mehr: Autoschlangen und lange Wartzeiten an Grenzübergängen der Staaten innerhalb Europas, ein rot-weißer Schlagbaum sowie Pass- und Zollkontrollen. Das ist heute passé. Die Europäische Union hat für Reisefreiheit und vor allem für einen jahrzehntelangen Frieden in Europa gesorgt. Gemeinsam haben wir seit den Anfängen der Europäischen Union eine Menge Positives erreicht, von dem heute Vieles als selbstverständlich angesehen wird. Diese Errungenschaften gilt es zu bewahren. Die Besucherinnen und Besucher erfahren und diskutieren über Kriege in Europa, die Zusammenarbeit der Staaten und die Wirtschaftskraft der EU.

 

Ziel der Initiative ist es, auf kommunaler Ebene demokratiefördernde Maßnahmen zu stärken und präventiv gegen Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung und Ausgrenzung vorzugehen. Eine Podiumsdiskussion soll die Bürgerinnen und Bürger animieren, sich in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen und lädt zur Diskussion über die Zukunft der EU ein. Die Podiumsdiskussion  wirbt dafür, sich an der Europa-Wahl zu beteiligen und andere Wahlberechtigte zu motivieren, ihr demokratisches Grundrecht ebenfalls wahrzunehmen