Einzelprojekte im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“

Café Global

Das Café Global bietet einen Treffpunkt für Geflüchtete, insbesondere junge Frauen/Familien mit Kindern sowie einheimische Familien. Angepasst an diese Zielgruppe sollen im Café Global vor allem Inhalte für die ganze Familie angeboten werden. Dazu zählen Gesellschaftsspiele, gemeinsames Lernen und Unterstützung beim Spracherwerb, sowie Ausflüge zu Theater- und Musik-veranstaltungen, Spaziergänge in Alsfeld um Parks und Familientreffpunkte (Spielplätze und Bürgergarten) kennenzulernen und musikalische Angebote (z.B. Trommelgruppe).

Hierzu werden externe Lehrkräfte eingesetzt. Ziel ist die Realisierung der wechselseitigen Erweiterung des kulturellen Horizontes. Die Teilnehmenden können als Multiplikatoren für Vielfalt, Akzeptanz und Toleranz wirken. Durch das wöchentliche Treffen können sich Beziehungen und Freundschaften über das Café hinaus entwickeln. Das Kennenlernen von Menschen anderer Kulturen soll dazu beitragen, auch in der Öffentlichkeit ein offeneres Bild darzustellen. Dies kann auch durch die Teilnahme der Café Gäste an einem öffentlichen Fest präsentiert werden. Das Café wird von Freiwilligen betrieben, die für die Organisation, das Programm und den Betrieb verantwortlich sind.

Trommelworkshops

Im Mai sowie im September 2018 finden je 2 Trommelworkshops statt mit Schülerinnen der Klassen 2-4 und ab Klasse 5 aus verschiedenen Schulformen und mit und ohne Migrationshintergrund. Die Schüler*innen üben afrikanische Rhythmen auf afrikanischen Trommeln, die sie bei Auftritten vor großem Alsfelder Publikum vortragen werden: beim Internationalen Freundschaftsfest am 5.5.18 und in der Zauberhaften Nacht am 22.09.18.

Die verschiedenen Fähigkeiten und kulturellen Besonderheiten der Teilnehmer*innen werden aufgegriffen, so dass z.B. akrobatische Einlagen und Lieder oder Tänze aus dem Kulturkreis der Teilnehmer*innen bei den Auftritten Raum finden. Dadurch soll die Toleranz der Teilnehmer und der Zuschauer gegenüber Andersartigkeit und Vielfältigkeit anderer Kulturen gestärkt werden. Das soziale Miteinander als positiv zu erleben, ist besonders in der Gruppe ab Klasse 5 ein wichtiges Ziel, da diese Gruppe vom Alter her sehr different ist. An der Geschwister-Scholl-Schule wird 1 x wöchentlich eine Gruppe angeboten, die beim musikalischen Projekttag auftritt. Durch das gemeinsame Musizieren soll das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt, Vorbehalte gegenüber fremden Kulturen abgebaut und rassistischen Neigungen entgegengewirkt werden.

Ausstellung „Die Hälfte des Himmels“

Die Ausstellung "Die Hälfte des Himmels -55 Frauen und Du" ist eine Wanderausstellung von Annette Schiffmann und Claudia Ewerhardy und beschäftigt sich mit dem Thema "Frauen und Gewalt". Die Ausstellung nähert sich dem Thema ungewohnt, da sie nicht die Gewalt in den Vordergrund stellt, sondern dem Publikum den Blick auf 99 Frauen im Alter von 15 bis 92 aller Lebenslagen, Berufs-schichten, Herkunftsländern, Kulturen mit und ohne Gewalterfahrungen ermöglicht.

Gewalt geschieht meistens im Verborgenen. Im Zuhause, hinter verschlossener Tür, draußen im Dunkeln. Mit allen Frauen wurden Interviews geführt u.a. mit der Fragestellung: Bist du in deinem Leben je mit Gewalt in Berührung gekommen? Die Botschaft dieser Ausstellung: Alle stehen füreinander ein in Solidarität. 99 Ideen, wie es anders werden könnte: Es müsste keine betroffen sein. Diese Ausstellung soll Bewusstsein schaffen, sie soll sensibilisieren, Gewalt zu erkennen, wenn sie uns begegnet. Sie soll ermutigen hinzusehen und Gewalt nicht zu tolerieren. Die Ausstellung findet in den Räumen der vhs statt. Zur Vernissage am 01.03.2018 werden mind. 50 Besucher*innen erwartet. Schulklassen der drei weiterführenden Schulen sind eingeladen, die Ausstellung zu besuchen.    

Ausstellung „Mensch du hast Recht(e)

Die Ausstellung "Mensch du hast Recht(e)" ist eine interaktive Wanderausstellung der Bildungsstätte Anne Frank zu den Themen Menschenrechte und Diskriminierung. Das mobile Lernlabor möchte Jugendlichen die Gelegenheit bieten, sich auf interaktive Weise mit Rassismus, Diskriminierung und den Menschenrechten auseinanderzusetzen. An zahlreichen Stationen werden die Besucherinnen aufgefordert, über Identitäten und Zuschreibungen nachzudenken. Demokratie und Mitbestimmung werden alltagsnah erfahrbar gemacht. Hauptzielgruppe sind Schüler*innen der Klassen 8 bis E sowie die Grund- und Leistungskurse in den Fächern Politik, Geschichte und Ethik. Eine vor- bzw. nachbereitende Bearbeitung im Unterricht und eine Anbindung an verpflichtende Unterrichtsinhalte erfolgt. Die Schülervertretung wird in die Ausstellung eingewiesen und als Peer-Teacher Gruppen und externe Klassen begleiten. Die Schüler*innen, die die Ausstellung besucht haben, sollen gestärkt werden, aktuelle gesellschaftliche Prozesse kritisch zu hinterfragen und das eigene Handeln in Bezug auf Rassismus und Diskriminierung zu reflektieren. Es gelingt eine weitere Sensibilisierung der deutschen Schüler*innen für die besondere Situation der Mitschüler*innen mit Fluchterfahrung.    

Creative band – interkulturell

Unter dem neuen Label "Creative band - interkulturell" finden sich Jugendliche unterschiedlichster sozialer und ethnischer Herkunft in einer Band, die in freier Anlehnung an die s.g. Easy-Pattern-Methode zu einem - trotz sehr verschiedener Voraussetzungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten - spannenden, harmonischen und farbigen Klangbild mit Sound-Elementen aus Rock, Soul, Reggae etc. als auch als Big-Band-Formationen. Das Zusammenspiel auf Grundlage musikalischer Module ist ein Garant dafür, dass schon mit wenigen Tönen rhythmisch prägnant, groovy und gut klingend in einer Gruppe zeitgemäß Musik gemacht werden kann. Musikalisches und zugleich soziokulturelles Neuland ist etwa, dass verstärkt den Wurzeln der afroamerikanischen Musik nachgespürt werden soll. Zielerreichung: Das Gruppen-Erlebnis wird vom Gros der Teilnehmenden als Ansporn für eigene und gemeinsame Aktivitäten erlebt und beschrieben. Die Mehrzahl der Teilnehmenden hat das Bedürfnis, die erfahrenen trans- bzw. interkulturellen Aktivitäten in gleicher oder ähnlicher Form weiterzuführen. Das vorwiegend positive Gruppen-Erleben teilt sich implizit und explizit auch anderen mit im familiären Kontexten und Peer Groups, Aufführungsbesuchern und politischen Repräsentanten.    

Alsfeld global - die Welt zu Gast in Alsfeld: Kulturprojekte für Kinder & Erwachsene

In Lesungen, Konzerten und Marionetten-Theater werden besondere Zugänge und Themen von Migranten- und anderen Minderheitengruppen thematisiert: - Zum jüdischen Laubhüttenfest durch ein Konzert am noch jungen Gedenkort "Haus Speier" in Angenrod; dabei wird auch erstmalig seit Ende des Nationalsozialismus an der Gedenkstätte eine Sukka (Laubhütte) errichtet und damit jüdische Kultur begreifbar gemacht; - Im Herbst wird in der Stadtbibliothek durch einen Geflüchteten aus Syrien ein Kinder-Marionetten-Theater aufgeführt, bei dem der Vogel "Anderswo" mit Freunden das Thema Flucht und neuer Wohnort thematisiert. Die Mütter und Kinder der "Weltenkinder" ggf. auch KITA werden im Anschluss Marionetten basteln und somit eine kreative Möglichkeit der Auseinandersetzung mit den Themen "Flucht und Anderswo" für sich und ihre Kinder erhalten. - Würde statt Willkür", Recht statt Unrecht" ist Thema einer Kulturveranstaltung mit der "Grupo Sal", die vom Weltladen im November angeboten wird. In Lesungen heimischer AutorInnen sowie deren Kolleginnen werden ebenfalls die Themen Flucht, Kulturen, Traditionen aufgenommen. Versucht wird in allen Veranstaltungen musikalische Beiträge durch im Vogelsberg lebende Migrantinnen einzubinden.    

MESA Connection

An der Max-Eyth-Schule gibt es einen Aktionstag an außerschulischen und schulischen Lernorten mit AG-Angeboten aus unterschiedlichen Bereichen (Sport, Kultur, ...). Entscheidend bei den Angeboten ist die Begegnungsmöglichkeit, nicht zwingend ein vorzeigbarer Output. Ziel ist eine Begegnungs- und Austauschmöglichkeit von Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Schulformen zu schaffen; neue SchülerInnen schnell in die Schulgemeinde einzuführen und Grundlagen für Lernpatenschaften zu legen. AG's werden angeboten von Schülerinnen, Lehrkräften, Externen und Vereinen. Angedachte Orte sind Schule, Sporthallen, Schwimmbad, Erlen, Golfplatz ... Ab 12 Uhr gibt es die Möglichkeit, gemeinsam zu essen und die Ergebnisse zu präsentieren. Die Projektgruppe wird im Anschluss an den Aktionstag das Projekt evaluieren. Dazu wird es Rückmeldegespräche mit Schülerinnen und Lehrkräften geben. Der Aktionstag legt Grundlagen für Lernpatenschaften zwischen unterschiedlichen Gruppen von SchülerInnen. Die Abgrenzung von SchülerInnen der unterschiedlichen Schulformen nimmt spürbar ab. Jugendliche beteiligen sich mehr an den außerschulischen Angeboten (Vereine) in Alsfeld.    

Jugendbildungsreise Leipzig

Leipzig steht wie kaum ein anderer Ort für die friedliche Revolution 1989. Ziel der 4-tägigen Bildungsreise vom 1. - 4.10.2018 ist es, gemeinsam mit einer Zeitzeugin deutsche Geschichte hautnah zu erleben. Die angesprochene Zielgruppe, Jugendliche im Alter zwischen 13 - 17 Jahren kennt die friedliche Revolution und die deutsch-deutsche Wiedervereinigung aus dem Politik- und Geschichtsunterricht. Die Bildungsreise nach Leipzig bietet sich für außerschulische Demokratie-bildung / Festigung an. Durch die ständige Begleitung der Teilnehmenden durch eine Zeitzeugin können Nachfragen schnell geklärt werden. Neben eine Stadtführung zum Thema Herbst 89 - der Rundgang zur friedlichen Revolution sind Besuche in folgenden Museen / Institutionen geplant

- Museum in der "Runden Ecke"

- zeitgeschichtliches Forum

- Völkerschlachtdenkmal

- Nikolaikirche

- Thomaskirche

- MDR Studiotour

Die Jugendlichen dokumentieren die Bildungsreise selbst mit ihren Bildern. Die Bilder werden gesammelt und in einem Nachtreffen zu einer Fotoreihe zusammengestellt. Weiterhin wird es in den öffentlichen Medien und sozialen Netzwerken eine Vor- und Nachberichtserstattung geben.